Gewässerstruktur

Seit den 1990er Jahren wird in Rheinland-Pfalz die Gewässerstruktur durch Kartierungen im ganzen Land erhoben. In den Jahren 1996 bis 2000 fand die erste flächendeckende Strukturkartierung statt. Damals und bis heute wird in Rheinland-Pfalz nach dem LAWA-Verfahren „Gewässerstrukturgütekartierung in der Bundesrepublik Deutschland – Verfahren für kleine und mittelgroße Fließgewässer“ (1999, LAWA) kartiert. In diesem Verfahren wird die Struktur der Gewässer abschnittsweise mit Hilfe eines Erhebungsbogens, der 25 Einzelparameter umfasst, aufgenommen und mit dem landeseigenen Auswertungsprogramm STRUKA VI ausgewertet. Die Ergebnisse werden den sieben folgenden Klassenstufen zugeordnet: unverändert, gering verändert, mäßig verändert, deutlich verändert, stark verändert, sehr stark verändert und vollständig verändert.

Nach der ersten vollständigen Kartierung der rheinland-pfälzischen Gewässer wurde eine Gewässerstrukturgütekarte für Rheinland-Pfalz erstellt und die Daten flossen in eine bundesweite Gewässerstrukturgütekarte ein. Die Auswertung der rheinland-pfälzischen Daten zeigte, dass ca. drei Viertel der Gewässer stark verändert und in ihrem ökologischen Zustand zum Teil stark beeinträchtigt waren.

 

Da sich die Struktur eines Gewässers über längere Zeiträume hinweg auf natürliche Weise (z.B. über bettbildende Hochwasser) oder auch anthropogene Maßnahmen (z.B. Renaturierungen) und die Sukzession im Anschluss verändern kann, wird die Gewässerstruktur in Rheinland-Pfalz seit einigen Jahren zum zweiten Mal kartiert. Die aktuellen Ergebnisse aus dem laufenden Prozess können im Geoexplorer eingesehen werden.