Offenlandflächen im Nationalpark – Hotspots der Biodiversität

Hinweistafel am Naturschutzgebiet Ehlesbruch
Die Wiedervernässung von Mooren ist ein wichtiger Beitrag zum Wasserhaushalt des Nationalparks.

Für den Wildnisbereich des Nationalparks (NLP) gilt das Motto „Natur Natur sein lassen“. Im Entwicklungsbereich und Pflegezone des Nationalparks Hunsrück-Hochwald finden seit der Gründungsphase zur Unterstützung zahlreiche Umsetzungsmaßnahmen statt. Hierbei arbeitet das Nationalparkamt eng mit dem LfU zusammen, sei es beispielsweise bei der Entwicklung des Offenlandkonzepts oder der Erstellung der Biotopkartierung.

Bei dem Besuch der damaligen Präsidentin des Landesamtes, Sabine Riewenherm, im Herbst 2020 standen daher Beispiele besondere Offenlandflächen und deren Facetten im Vordergrund. Neben dem „Natur Natur sein lassen“ in der Naturzone sind Pflegemaßnahmen auf Offenlandflächen (z. B. Grünlandbereiche und von Wald umschlossene ehemalige Äsungsflächen) in der Pflegezone des Nationalparks notwendig. Ein Erhalt des Zustands dieser Flächen ist wichtig, da diese Flächen wertvolle Lebensräume für angepasste und seltene Tier- sowie Pflanzenarten darstellen.

Besondere Exkursionspunkte bei dem Besuch 2020 waren daher die Buckelwiesen um Thranenweier und der sog. „Wegestern“. Hier informierten sich die Präsidentin und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LfU über Maßnahmen entlang von Wegrändern im NLP, die für den notwendigen Verbund von Offenlandelementen wichtig sind. Dadurch können z. B. Lebensräume für seltene Schmetterlingsvorkommen gesichert werden. Für Maßnahmen entlang von Wegen durch die Naturzone gilt die gebotene Zurückhaltung.

Zum „Offenlandkonzept“ steuerte das LfU die notwendige Expertise bei. Dabei konnte das LfU auf langjährige Erfahrungen mit naturschutzfachlichen Pflege- und Entwicklungsplänen in unterschiedlichen Gebieten und Projekten zurückgreifen. Eine der Zielrichtungen des LfU war dabei auch, im Rahmen der Pflege das „Prinzip des minimalen Eingreifens“ beizubehalten. So soll z. B. mit einer reduzierten Bodenbearbeitung vorgegangen werden und der Reichtum an Strukturen im Übergang zwischen Wald und Offenland gesteigert werden.

Eine wichtige Grundlage für die Planungen zum Offenlandmanagement sind die Daten der flächendeckenden Biotopkartierung, die das LfU dem NLP-Amt nach einem Kartierauftrag 2016 zur Verfügung stellen kann. In dieser Kartierung wurden mehr als 13.000 einzelnen Flächen identifiziert und ihr aktueller Zustand zum Beginn der NLP-Entwicklung dokumentiert. Wichtig für laufendes Management und langfristiges Monitoring der sehr dynamischen Entwicklungen im NLP-Gebiet.

Ansprechpartner

Referat Biotopsysteme und Großschutzprojekte