Artenschutzprojekt „Glanz-Wolfsmilch"

Vorkommen

Glanz-Wolfsmilch (Euphorbia lucida)

Die Glanz-Wolfsmilch (Euphorbia lucida) erreicht in der nördlichen Oberrheinebene die Nordwestgrenze ihres Areals. Die subkontinentale und zugleich südöstlich verbreitete Art war bis in die 60er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland einzig im Isar-Mündungsgebiet an der unteren Donau bekannt. Später fanden sich auch Vorkommen im nordostdeutschen Tiefland in den Flusstälern von Elbe und Oder. Die Art wurde erstmals 1962 für Rheinland-Pfalz am östlichen Rand Rheinhessens im Bereich des Eich-Gimbsheimer Altrheins festgestellt. Dies blieb bislang der einzige bekannte Fundort im Oberrheingebiet.

Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

Gefährdung

In der Roten Liste Deutschlands und in Rheinland-Pfalz wird sie als stark gefährdet eingestuft.

[Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.]

Die als typische Stromtalpflanze zu bezeichnende Art aus der Familie der Wolfsmilchgewächse erweist sich an ihrem Standort im Gimbsheimer Gebiet als ausgesprochene Saumpflanze. Die Bestände entfernen sich kaum von den angrenzenden Gebüschen. Da die Pflanze auch in diesen schattigen Bereichen offensichtlich vital bleibt, dort blüht und fruchtet, ist von einer akuten Gefährdung des Bestandes nicht auszugehen. Bei ungehinderter Ausbreitungstendenz des angrenzenden Schilfes (Phragmites australis) und weiterem Expandieren der Gehölze ist jedoch eine Gefährdung gegeben. Durch das Auftreten von Holunder und Disteln ist außerdem eine Tendenz zur Ruderalisierung zu beobachten.

Am einzigen Standort im Oberrheingebiet muss das Gefährdungspotential prinzipiell als hoch eingestuft werden.

Schutz

Das in früheren Jahren beobachtete Vorkommen der Pflanze in der feuchteren Strommitte lässt erwarten, dass auch höhere Wasserstände toleriert werden. Das heutige Vorkommen in den trockeneren Randbereichen könnte demnach auf aggressive Konkurrenten zurückzuführen sein. Da das Schilf an einigen Stellen bis an das Gebüsch heranreicht, ist von einem Zurückdrängen der Glanz-Wolfsmilch auszugehen.

Durch geeignete Maßnahmen wie die Mahd des Schilfs und den Rückschnitt der Gehölze kann der Standort am Gimbsheimer Altrhein auch in Zukunft erhalten bleiben.

Weitere Informationen zum Artenschutzprojekt „Glanz-Wolfsmilch“ können Sie dem Bericht zum Artenschutzprojekt entnehmen.