Artenschutzprojekt „Ästige Mondraute"

Vorkommen

Ästige Mondraute (Botrychium matricariifolium)

Zum Zeitpunkt der Bearbeitung des Artenschutzprojektes im Jahre 1986 konnte lediglich ein Vorkommen der Ästigen Mondraute festgestellt werden. Dies befand sich im Königsbruch auf dem Militärgelände Miesau südlich von Schönenberg-Kübelberg. Die Nachuntersuchungen der vielversprechendsten Standorte in der Eifel nach den Angaben der Literatur führten zu einem Wiederfund. Dieses Vorkommen erlosch aber auch nach einigen Jahren. Jedoch wurde einige Zeit später von einem neuen Fundort der Art berichtet, der sich auf einer Wiesenfläche des Wasserwerksgeländes südlich von Kaiserslautern (Rote Hohl) befindet. Bis zum Jahre 1999 wurden dort bis zu 20 Exemplare festgestellt. Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

Gefährdung

In der Roten Liste Deutschlands wird sie als stark gefährdet eingestuft und in Rheinland-Pfalz ist sie vom Aussterben bedroht, was nicht verwundert, wenn nach derzeitigem Wissen wahrscheinlich nur noch ein Vorkommen zu verzeichnen ist.

[Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.]

Die Wiesenfläche wird einmal jährlich geschnitten, wobei die Arbeiter vor Ort über das Vorkommen der Art informiert wurden.

Das Vorkommen auf dem Militärgelände ist vermutlich aufgrund der ungünstigen Lage am Wegrand verschwunden. Die maschinelle Entbuschung des Seitenstreifens am Wegrand führte wahrscheinlich zum Verlust durch Bodenverdichtung. Dadurch änderten sich möglicherweise auch die Lichtverhältnisse, die sich negativ ausgewirkt haben könnten. Eine Veränderung der Lichtverhältnisse durch die Abholzung des angrenzenden Nadelwaldes ist ebenfalls nicht auszuschließen.

Schutz

Die Ästige Mondraute gehört zu den streng geschützten Arten nach § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes. Der einzige rezente Standort in der Pfalz ist einem Monitoring zu unterziehen. Spezielle, auf die Bedürfnisse der Pflanzenart zugeschnittene Pflegekonzepte sind für diesen Standort zu entwickeln. Eine Beibehaltung der bisher praktizierten Vorgehensweise hat dem Vorkommen nicht geschadet, weshalb keine Änderung vollzogen werden müsste. Extensive Wiesenmahd zum richtigen Zeitpunkt und keine Änderung der Licht- und Schattenverhältnisse sind wünschenswert.

Die für den Standort im militärischen Sperrgebiet vorgeschlagenen Pflegekonzepte konnten wahrscheinlich aufgrund der sehr aufwändigen Zugangsvoraussetzungen nicht gewissenhaft über einen längeren Zeitraum hinaus durchgeführt werden.

Weitere Informationen zum Artenschutzprojekt „Ästige Mondraute“ können Sie dem Bericht und dem Poster zum Artenschutzprojekt entnehmen.