Artenschutzprojekt „Laubfrosch“

Vorkommen

Laubfrosch (Hyla arborea)

Der Laubfrosch besiedelt fast ganz Deutschland, wobei er an der Nordseeküste fehlt und vor allem im westlichen Deutschland größere Verbreitungslücken auffallen.

In Rheinland-Pfalz existieren außerdem die Vorkommen in den Tonabbaugebieten des Westerwaldes. Diejenigen im Trierer Raum stehen kurz vor dem Erlöschen, vielleicht ist der Laubfrosch hier auch bereits ausgestorben (Stand: 1998). Größere Vorkommen befinden sich am Oberrhein zwischen Speyer im Norden und Neuburg im Süden.

Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

 

Gefährdung

In der Roten Liste Deutschlands wird der Laubfrosch als gefährdet eingestuft und in Rheinland-Pfalz gilt er als stark gefährdet.

[Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.]

Die Populationen haben zwar in den letzten Jahren zugenommen, allerdings sind die Bestände bereits verinselt und haben keinen Kontakt mehr zueinander. Hier sind weitere Schutzmaßnahmen im Sinne einer Biotopvernetzung dringend erforderlich. In bestimmten Gebieten besteht Überflutungsgefahr, was zu einem Totalausfall der regionalen Vorkommen führen könnte.

Schutz

Der Laubfrosch gehört zu den streng geschützten Arten nach § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes. Er ist in der EU-Richtlinie "Fauna, Flora, Habitate (FFH)" in Anhang IV bei den streng zu schützenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse eingeordnet. In der Regel sind die Laichgewässer der begrenzende Faktor, deshalb sind Optimierungen an bestehenden Gewässern sowie Gewässerneuanlagen notwendig. Es muss ein Netz potenzieller Laichgewässer gebildet werden, damit die Tiere über Rufe miteinander interagieren können.

Pflegemaßnahmen wie beispielsweise das Freihalten der Ufer von überschattenden Bäumen sind häufig notwendig. Dies gilt insbesondere für kleine Gewässer.

Aufgrund der Empfindlichkeit der Laubfroschlarven gegenüber Fischbesatz müssen die Gewässer so geplant werden, dass sie episodisch austrocknen oder zumindest durchfrieren.

Von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) wurde der Laubfrosch zum Lurch des Jahres 2008 gewählt.