Artenschutzprojekt „Moore und Moorheiden"

Vorkommen

Moore

Mehr oder weniger intakte Hoch- und Zwischenmoore als Wuchsorte seltener, hoch spezialisierter Pflanzenarten kommen in Rheinland-Pfalz in unterschiedlichen Entwicklungs-  bzw. Sukzessionsstadien noch im Westerwald, in der Eifel, dem Hunsrück sowie dem Pfälzerwald einschließlich der Kaiserslauterner Senke vor. 

Im Zuge des Artenschutzprojektes wurden 12 Arten der Hochmoor-Torfmoos-Gesellschaften und Moorheide-Gesellschaften sowie 14 Arten der Zwischenmoor- und Schlenken-Gesellschaften untersucht. Die heutige Zusammensetzung dieser Gesellschaften ist auf die jeweilige unterschiedlich intensive Nutzung bzw. Nichtnutzung durch den Menschen (Streumahd, Abplaggen, Abtorfung, Entwässerungen, Wiedervernässungen) zurückzuführen.

Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

Gefährdung

Zu den Ursachen des Rückgangs der Arten in Rheinland-Pfalz zählen als Hauptgefährdungen Entwässerungen, gefolgt von Abbau bzw. Abgrabung (Torfstich), mechanischen Einwirkungen (Tritt), Änderung oder Aufgabe der Nutzung sowie wasserbauliche Maßnahmen.

Als Verursacher gelten somit in erster Linie die Land-, Forst-, Wasser- und Teichwirtschaft sowie ehemals die Rohstoffgewinnung (Torf) und die Jagd.

Zunehmende Luft- und Bodenverunreinigungen tragen erheblich zur Gewässereutrophierung  und somit ebenfalls zum Artenschwund bei.

Schutz

Das Artenschutzprojekt „Arten der Moore (Hoch- und Zwischenmoore)“ gibt einen ausführlichen Überblick über Entstehung und Vorkommen aller bedeutsamen rheinland-pfälzischen Moortypen und ihre charakteristischen Pflanzengesellschaften. Gefährdungen werden genannt und Vorschläge für Maßnahmen zur Sicherung der Pflanzenbestände aufgezeigt. 

Zu den planerischen Vorgaben zählen Arten- und Biotopsicherungsplanungen für die einzelnen Planungsräume mit detaillierten Maßnahmenkatalogen, Kostenschätzungen und Ablaufplänen sowie Pflege- und Entwicklungspläne für größere Schutzgebiete.

Als administrative Maßnahmen werden Ausweisungen von Schutzgebieten, Flächenkäufe/Pacht, Absperrungen sensibler Wuchsorte, Extensivierung landwirtschaftlicher Nutzungen bzw. Schaffung von Pufferzonen im Umfeld der Moore vorgeschlagen.

Zu den dringlichsten Pflegemaßnahmen zählen die Freistellung der Wuchsorte von Gehölzen, Streumahd im Herbst mit Beseitigung des Mähgutes, extensive Rinderbeweidung, das Abtragen (Plaggen) der organischen Auflage zur Schaffung von Pionierflächen sowie die Herstellung und Sicherung der notwendigen Wasserstände.

Weitere Informationen zum Artenschutzprojekt „Moore und Moorheiden“ können Sie dem Bericht und dem Poster zum Artenschutzprojekt entnehmen.