Artenschutzprojekt „Hochmoor-Perlmutterfalter"

Vorkommen

Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris)

Der Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris) gilt in Europa als extrem seltene Art, u. a. bedingt durch die stark isolierte Lage seiner Habitate, die zudem selbst äußerst gefährdet sind und sich nur auf kleine Bereiche nordeuropäischer Montanlagen beschränken. Innerhalb des Habitates sind die Lebensräume von Raupe und Imago räumlich getrennt (Mehrbiotopbewohner). Die Raupe lebt monophag an ihrer Futterpflanze, der Kleinen Moosbeere, während der Falter die Blüten von an die Hochmoore angrenzenden Wiesen, Weiden oder Säumen zum Saugen nutzt.

In Rheinland-Pfalz waren die drei Naturräume Hunsrück, Eifel und Pfälzerwald bis Mitte der 1990er Jahre noch von dem Tagfalter besiedelt.

Eine Verbreitungskarte der Vorkommen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

Gefährdung

In der Roten Liste Deutschlands wird der Hochmoor-Perlmutterfalter als stark gefährdet eingestuft und in Rheinland-Pfalz ist er vom Aussterben bedroht.

[Der Stand der Roten Listen ist den Quellenangaben in ARTeFAKT zu entnehmen.]

Als Hauptgefährdungsursachen sind neben der starken Isolierung der Habitate insbesondere die massiven Landschaftsveränderungen mit nachfolgenden Veränderungen bzw. vollständigen Verlusten von (Hoch-) Mooren anzusehen. Im Vordergrund stehen dabei forstwirtschaftliche Maßnahmen sowie Eingriffe in den Wasserhaushalt, welche Veränderungen in der Vegetation (Gehölzaufwuchs, Pfeifengras) nach sich ziehen. Dies führt zu Habitatstrukturen, die dem Ökoschema des Hochmoor-Perlmutterfalters zuwiderlaufen.

Schutz

Der Hochmoor-Perlmutterfalter gehört zu den besonders geschützten Arten nach § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes. Im Rahmen spezieller Pflege- und Entwicklungspläne (PEP) wurden Maßnahmen für die betreffenden Biotope, die auch dem Falter zugutekommen, vorgeschlagen und teilweise eingeleitet. Im Pflege- und Entwicklungsplan zum Naturschutzgebiet „Hangbrücher bei Morbach“ sind speziell auf den Falter abgestimmte Maßnahmen festgelegt und wurden im Teilbereich „Oberluderbruch“ teilweise durchgeführt (hier: keine forstwirtschaftliche Nutzung sensibler Bereiche, Räumung angrenzender Fichtenaufforstungen, Entwicklung blütenreicher Magerrasen auf angrenzenden Windwurfflächen und Öffentlichkeitsarbeit).

Weitere Informationen zum Artenschutzprojekt „Hochmoor-Perlmutterfalter“ können Sie dem Bericht, der sich vor allem mit der Ökologie des Hochmoor-Perlmutterfalters im Hunsrück beschäftigt, und dem Poster zum Artenschutzprojekt entnehmen.