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Emissionskataster 2020 zeigt aktuelle Emissionen sowie landesweiten Rückgang der Luftschadstoffe

Mit seiner kleinräumlichen Darstellung der Luftschadstoffbelastung im Land bildet das aktuelle „Emissionskataster Rheinland-Pfalz 2020“ eine wichtige Grundlage für Planungs- und Genehmigungsbehörden.

Das rund 360 Seiten starke Kataster liefert jedoch auch Bürgerinnen und Bürgern interessante Daten über die landesweite Entwicklung der einzelnen Schadstoffkonzentrationen in der Luft in den vergangenen Jahrzehnten. Das Landesamt für Umwelt hat das Emissionskataster im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität erstellt.

Erstmals liegt damit ein landesweites Kataster vor, das sämtliche Emissionsquellen für Luftschadstoffe zusammenfasst – seien es Industriebetriebe, Kleinfeuerungsanlagen (Gebäudeheizung), Landwirtschaft oder der Straßen-, Schienen-, Schiffs- und Luftverkehr. Zahlen über die jeweiligen Anteile dieser Verursacher an der Schadstoffbelastung ermöglichen es Städten oder Regionen, in ihrer Luftreinhalteplanung gezielt auf die Emissionsquellen einzugehen. Die jeweiligen Daten werden landesweit sowie für die Landkreise bzw. kreisfreien Städte bilanziert und zudem in Rasterkarten dargestellt. Enthalten sind die Emissionen an Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Stickoxiden, Ammoniak, Distickstoffmonoxid, Benzol, Methan, weitere Kohlenwasserstoffe (NMVOC), Staub, Ruß sowie die Schwermetalle Blei, Cadmium und Arsen.

Zeitreihen der gemessenen Konzentrationen seit Mitte der 1990er Jahre, teilweise seit 1985, veranschaulichen eindrücklich, wie sich der technische Fortschritt und vor allem neue rechtliche Vorgaben zur Emissionsminderung auf die Schadstoffbelastung der Luft in den Städten ausgewirkt haben. So ist beispielsweise der Jahresmittelwert für Benzol in der Landeshauptstadt Mainz von 8,8 µg/m3 im Jahr 1995 auf 1,1µg/m3 im Jahr 2020 zurückgegangen. Die Ursache liegt neben der Senkung des Benzolgehaltes in Kraftstoffen auch darin, dass Tankstellen und Tanklager mittlerweile über Gasrückführungssysteme verfügen. Der 2010 eingeführte Grenzwert von 5,0 µg/m3 wird dadurch landesweit sicher eingehalten.

Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken und der Einsatz schwefelarmer bzw. schwefelfreier Kraftstoffe haben dazu geführt, dass die Belastungen durch Schwefeldioxid in den vergangenen Jahren auf ein Minimum gesunken sind. Lag der Jahresmittelwert in Mainz 1985 noch bei 51 µg/m3, so wurde 2020 nur noch 1 µg/m3 gemessen. Der kritische Wert zum Schutz der Vegetation liegt bei 20 µg/m3.  

Überhöhte Stickstoffdioxidwerte bestimmten in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit möglichen Dieselfahrverboten die öffentliche Diskussion. Auch hier waren die Werte beispielsweise in Mainz von 1988 (108 µg/m3) bis zum Jahr 2000 (40 – 60 µg/m3) stark rückläufig. Danach stagnierten die Werte insbesondere durch den steigenden Anteil von Dieselfahrzeugen, so dass von 2010 bis 2019 der seit 2010 gültige Jahresmittelgrenzwert von 40 µg/m3 immer wieder an einzelnen Messstationen überschritten wurde. Erst die Einführung strengerer Abgasnormen, die Verschärfung der Prüfvorgaben bei Kraftfahrzeugen und die Nachrüstung der Busse des ÖPNV mit Entstickungskatalysatoren sorgten dafür, dass ab 2020 der Grenzwert an allen Messstellen im Land eingehalten werden konnte.

Das "Emissionskataster Rheinland-Pfalz 2020" steht hier zum Download zur Verfügung.

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